Donnerstag, 26. Januar 2012

Mexiko Teil 3

Nach der schmerzhaften Erfahrung auf dem Vaselindrop wartet ein mühsamer Aufstieg aus der Alsesecaschlucht auf mich. Es dauerte vor allem ein paar Anläufe um die Straße zu finden.

Besonders spannend war’s allerdings durch den Nebel zu irren und immerwieder auf Mexikaner mit Macheten zu treffen und ohne Spanischkenntnisse zu erklären warum ich durch ihre Viehzäune klettere. Aber letztendlich kam ich doch unversehrt zur Straße wo Matthi bereits auf mich gewartet hat.

Täglicher Gebrauchsgegenstand :D !!!!


Nach einem weiteren Abend in Tlapacojan fuhren wir so gegen 19:00 wieder aufs Camp.

Plötzlich saßen im relativ verlassenen Camp 2 weitere Amerikaner. Allem Anschein nach waren es auch Paddler.

Nach einem kurzen Gespräch bestätigte sich unser verdacht. Auffällig war aber vor allem das einer der 2 im Rollstuhl saß.

Etwas ratlos schauten wir uns an und waren doch recht verwundert das Rob und Greg zu zweit loszogen und die mexikanischen Bäche zu erkunden.

Unser Plan war ja eigentlich weiter Richtung Süden zu fahren. Andererseits war uns auch klar das es den zweien kaum möglich sein würde alleine die Abschnitte hier zu paddeln.

Nach längerem Beratschlagen entschlossen wir uns die Banana Section mit großen Mühen und viel aufwendigen Umseilen der Umtragestellen zu versuchen.

Was für eine Tour...J. Big Banana mit einem Querschnittgelähmten.

Am nächsten Tag starteten wir recht pünktlich. Es war unfassbar schön zu sehn wie sich die Gruppe aus 8 Leuten sich perfekt formte. Jeder übernahm seinen Teil.

Erstes Problem war schon mal die ¾ Stunde Zustieg. Zum Glück geht’s die erste Zeit nur bergab. Wir setzten Greg einfach fertig angezogen in sein Kajak und liesen ihn Meter für Meter zum Einstieg.

Das Fahren selbst war kaum problematisch da Greg ein sehr guter Fahrer war. Einziger Nachteil war es, ihm die Stellen sehr genau zu erklären, da er diese ja nicht besichtigen konnte.

Matthi booft ins Sonnenlicht Pic: Seth Ashworth


Die Portage am „Silencio Fall“ kostete wieder eine extra Portion Kraft.

Weiter ging’s auf Hammer WW. Am „Meatlocker“ kam das nächste Problem, da man die Boote nach der Stelle rausseilen muss, weil die nächste Stelle kaum zu fahren ist.

Anstrengendes Umtragen am Silencio Pic: Seth


Aber auch das war kein Problem für die hochmotivierte Gruppe.

Es war alles kein Problem wenn man sah welche Freude Greg dabei hatte die Big Banana paddeln zu können.

Greg am Meatlocker und am Ausstieg Pic: links Luki Strobl: rechts Seth Ashworth


Am nächsten Tag besichtigten wir kurz ein paar Pyramiden um die Kultur nicht ganz außer acht zu lassen ;) und noch die Roadside mit dem Beiden am Nachmittag. Highlight war hier den 15m Schluchtrand zur Straße raufzukommen. Der Versuch Greg mit Boot an unserem Dodge anzuhängen und raufzuziehen scheiterte an dem gerissenen Wurfsack durch die starke Umlenkung. So mussten wir wieder selbst ziehen.

Pyramiden am Bobos

Stadtplatz von Tlapacoyan



Bilder Oben : Alles mögliche an der Roadside



Die nächsten 2 Tage verbringen wir auf der Straße Richtung Rio Oro.

Der Rio Oro gilt als Pflichtprogramm unter den Mexiko Paddlern.

Seth auf dem Weg, den Rio Oro zu finden !!


Da man aber den Einstieg nach ca. 2 stündigem Fußmarsch erst mal finden muss pausierte Greg heute.

Suche nach dem Oro


Extrem mühsam kämpfen wir uns flussauf und versuchen den Einstieg unterhalb eines seichten 15m Falls zu finden.

Luki am Einstieg !!



Als wir endlich im Wasser waren wurden wir schnell belohnt. Glasklares Wasser, WW um 4 im Vulkangestein und als Höhepunkt 2 Wasserfälle hintereinander. Der erste hatte 10m und der zweite ca.12 m.




Bilder oben: 1. Wasserfall by Todd Richey & Seth Ashworth


Danach flachte der Bach aus und man paddelt die letzten Meter auf WW 2 ins Meer. Wahnsinnig schön !!

Matthi und Luki am 2. Fall Pic oben by Luki, unten by Robert



Am nächsten Tag wollten Luki, Matt

hi und ich nicht mehr paddeln, da wir zurück Richtung Flughafen mussten und es doch besser wäre die Paddelsachen halbwegs trocken einzupacken J... Nach gemütlichem Frühstück am Meeresstrand am 24.12 verabschiedeten wir uns von unseren amerikanischen und englischen Freunden und zogen zurück nach Veracruz.


Surfsession nach der Mündung ins Meer !!!



Ein langer Heimflug folgt, aber immerhin blieb viel Zeit um an die extrem schöne Zeit in Mexiko zu denken !!!!!!!



Montag, 9. Januar 2012

Mexiko 2011 (Teil 2)

Nach dem sehr langen Tag, auf dem 40 km Abschnitt des Bobos begann es zu regnen. Schnell erwachten wieder die Ideen den 18m hohen Salto Truchas zu befahren, welcher sich mitten in der größtenteils unfahrbaren mittleren Alseseca Schlucht befand.

Start zum Truchas !

Genauergenommen hieß das einen großen Aufwand zu betreiben, um diesen Wasserfall zu befahren. Was irgendwie nicht ganz der Definition Park Huck entsprach, aber egal....

Anstrengender Weg zum Wasserfall Also: "park, walk, repell, portage, huck and hike out" würds besser treffen..


Am nächsten morgen geht’s los. An einer kleinen Ausweiche parken wir unseren Pick-up, und beginnen mit 60m Seil und Kletterausrüstung im Gepäck uns durch den mexikanischen Dschungel zu schlagen. Nach einer ¾ Stunde Bootzerren durch ziemlich wildwucherndes Gemüse stehen wir am Klammrand.

Schnell ist der Stand zum Abseilen errichtet und schon gilt es knapp 30m neben einem unfahrbaren Wasserfall in die Klamm zu seilen. Auf einem kleinen Potest direkt im Sprühnebel des Wasserfalls booten wir ein und seilfähren auf das linke Ufer, um die nächste hardcore Rutsche mit Monsterrücklauf links zu umtragen.

Irgendwo im mittleren Alseseca (Pic: Luki Strobl)

Hier steht man dann auf der Kante des Wasserfalls. Leider war der Wasserstand recht niedrig und der Einschlag sah sehr hart aus. Zudem ist es auf dieser Fallkante ein schmaler Grad zwischen einem waagrechten boof ins grüne und einer Landung auf dem Kopf. So ist für viel Adrenalin schon mal gesorgt. Doch alles verlief perfekt, einzig Will hatte ein wenig zu viel Rückenlage und wurde beim Einschlag aus dem Boot gerissen, so das sein Nomad ohne Paddler ca. 1,5 m aus dem Wasser schoss. Sogar sein Paddelschuh war noch an der Prallplatte eingekeilt :D.

Robert, Matthi und Lukas am Salto Truchas (Bilder Seth Ashworth)


Nach dem Wasserfall folgte wieder gut eine halbe Stunde rauskoffern aus der steilen Schlucht. Sehr beängstigend war allerdings, das gerade ein paar einheimische Jugendliche mit deren Pistolen im Wald Zielschiessen übten.....

Am nächsten Tag ging’s wieder auf die Big Banana Section um wieder wundervolles WW zu genießen. Einziger Unterschied war, das es mit Sonne noch viel schöner war als bei der ersten Fahrt !

Beautiful, beautiful big Banana (Bilder: Lukas Strobl)


Tags darauf borgten wir uns im Camp Spielboote aus, um die Raftingstrecke des Filiobobs zu fahren, Zusammen mit einigen Rafts war der Shuttle kein Problem und so stand einem entspannten Tag nichts im Weg.

Raftstrecke am Filiobobos


Am späten Nachmittag begann es wieder stark zu regnen.

Seth meinte das der obere Jalacingo ein guter Plan wäre, welchen er ca. 2 Wochen zuvor mit den Leuten vom Jackson ProTeam gepaddelt war.

Ein kleines braunes Rinnsal begrüßte uns am Einstieg.

Nach den ersten paar kleineren Stellen folgte schon die erste aufwendige Umtrage. Cirka eine ¾ Stunde buckeln wie unsere Boote durch Farne und Grünzeug. Dafür werden wir mit gut einem Kilometer durchgehenden Rutschen belohnt, auch ein 8m Fall (mit der Anweisung rechts zu bleiben weil links eine ungemütliche Unterspülung lauert), wurde ohne einmal anzuschauen durchfahren.

Links: Robert am 8m drop des Jalacingo Rechts :Matthi auf einer der unzähligen Slides


Highlight dieser Rutschenkombi war aber trotzdem als ich gemeinsam mit Seth exakte 1:16 min in einem rotierenden Rücklauf gekreist bin.

Aus nach wie vor unerklärlichen Gründen entkam er diesem Strudel und konnte mich mittels Wurfsack ebenfalls rausziehen J. Ein paar Stellen weiter verschwindet der gesamte Bach mitten in der Rutschenkombi in einer riesigen Unterspülung. Absolut unfahrbar.

Schnell wird mir klar das man auf diesem Bach nicht weit kommt ohne einen Local dabei zu haben. Einige weitere Umtragen und Syphone folgen bis zu dem mittlerweile schon recht bekannten „Bukaki-Rapid“.

´

Matthi im Bukaki (Pic: Todd Richey)

Eine fette Rutsche mit riesigen Prallpolstern und gut 5-6m hoher Abschlussstufe.

Direkt hinter der Linkskurve folgt der Ausgangsfall


Auch nach diesem Rapid gilt es noch wachsam zu bleiben, weil noch einige unsaubere Stellen kommen. Am Ausstieg waren wir zuerst sehr motiviert den unteren Abschnitt für den nächsten Tag zu planen, allerdings sollte dieser richtig große Wasserfälle und Zwangspassagen bereithalten und da wir leider keine Ahnung hatten ob sich auf diesem Abschnitt auch ein paar unfahrbare Stellen eingeschlichen haben, mussten wir leider auf diese Fahrt verzichten.

Allerdings kamen wir schnell auf den oberen Alseseca zu sprechen, welcher auch noch einiges bereithält !


Ab und zu scheint auch die Sonne !!!


Am nächsten morgen beginnen Will, Luki und ich unsere Boote zum Einsteig zu schleppen. Die anderen wollen erst beim Beginn der Roadside Strecke dazustechen. Knapp einen Kilometer geht’s gemütlich dahin, bis sich der Alseseca langsam in eine Schlucht gräbt. Eine unsaubere Schlitzstufe später stehen wir schon an der Kernstelle, dem sogenannten „Vaselin-drop“ oder „Pooper“. Eine extrem steile kaum Bootsbreite Rutsche mit anschließendem Kicker und ca. 6m Freifall.

Robert im Vaselin Drop, kurz bevors im Gesicht schmerzt...:)

Will stürzt sich als erster hinunter und landet recht flach im grünen Pool. Ich als nächster lande kopfüber und breche mir beim Einschlag im grünen Wasser mein Paddel an meinem Helm und auch noch die Go Pro Halterung, weil’s ja auf einmal geht ^^. Luki folgt gleich wie ich, nur das er sein Paddel schöner neben dem Boot platzierte und nicht im Gesicht J. Wies der Zufall so will haben wir natürlich vergessen das Reservepaddel aus Matthi´s Boot mitzubringen, welcher heute nicht auf dieser Strecke dabei war.

Luki am Vaselin und an der Roadside (Bilder: Robert Machacek)

Für mich begann also ein verdammt anstrengender 1.5 stündiger Wandertrip aus dem Tal zu Straße.



Aber das und noch ein paar andere Dinge folgen im 3. und letzten Teil!


Montag, 2. Januar 2012

Mexiko 2011 (Teil 1)

Hier ein kurzer erster Bericht über unseren 3 wöchigen trip nach Veracruz....

http://www.vboyz.at/kajak-news/133-mexiko-2011-teil-1.html>


Teil 2 folgt bald !!

cheers Robert