Montag, 9. Januar 2012

Mexiko 2011 (Teil 2)

Nach dem sehr langen Tag, auf dem 40 km Abschnitt des Bobos begann es zu regnen. Schnell erwachten wieder die Ideen den 18m hohen Salto Truchas zu befahren, welcher sich mitten in der größtenteils unfahrbaren mittleren Alseseca Schlucht befand.

Start zum Truchas !

Genauergenommen hieß das einen großen Aufwand zu betreiben, um diesen Wasserfall zu befahren. Was irgendwie nicht ganz der Definition Park Huck entsprach, aber egal....

Anstrengender Weg zum Wasserfall Also: "park, walk, repell, portage, huck and hike out" würds besser treffen..


Am nächsten morgen geht’s los. An einer kleinen Ausweiche parken wir unseren Pick-up, und beginnen mit 60m Seil und Kletterausrüstung im Gepäck uns durch den mexikanischen Dschungel zu schlagen. Nach einer ¾ Stunde Bootzerren durch ziemlich wildwucherndes Gemüse stehen wir am Klammrand.

Schnell ist der Stand zum Abseilen errichtet und schon gilt es knapp 30m neben einem unfahrbaren Wasserfall in die Klamm zu seilen. Auf einem kleinen Potest direkt im Sprühnebel des Wasserfalls booten wir ein und seilfähren auf das linke Ufer, um die nächste hardcore Rutsche mit Monsterrücklauf links zu umtragen.

Irgendwo im mittleren Alseseca (Pic: Luki Strobl)

Hier steht man dann auf der Kante des Wasserfalls. Leider war der Wasserstand recht niedrig und der Einschlag sah sehr hart aus. Zudem ist es auf dieser Fallkante ein schmaler Grad zwischen einem waagrechten boof ins grüne und einer Landung auf dem Kopf. So ist für viel Adrenalin schon mal gesorgt. Doch alles verlief perfekt, einzig Will hatte ein wenig zu viel Rückenlage und wurde beim Einschlag aus dem Boot gerissen, so das sein Nomad ohne Paddler ca. 1,5 m aus dem Wasser schoss. Sogar sein Paddelschuh war noch an der Prallplatte eingekeilt :D.

Robert, Matthi und Lukas am Salto Truchas (Bilder Seth Ashworth)


Nach dem Wasserfall folgte wieder gut eine halbe Stunde rauskoffern aus der steilen Schlucht. Sehr beängstigend war allerdings, das gerade ein paar einheimische Jugendliche mit deren Pistolen im Wald Zielschiessen übten.....

Am nächsten Tag ging’s wieder auf die Big Banana Section um wieder wundervolles WW zu genießen. Einziger Unterschied war, das es mit Sonne noch viel schöner war als bei der ersten Fahrt !

Beautiful, beautiful big Banana (Bilder: Lukas Strobl)


Tags darauf borgten wir uns im Camp Spielboote aus, um die Raftingstrecke des Filiobobs zu fahren, Zusammen mit einigen Rafts war der Shuttle kein Problem und so stand einem entspannten Tag nichts im Weg.

Raftstrecke am Filiobobos


Am späten Nachmittag begann es wieder stark zu regnen.

Seth meinte das der obere Jalacingo ein guter Plan wäre, welchen er ca. 2 Wochen zuvor mit den Leuten vom Jackson ProTeam gepaddelt war.

Ein kleines braunes Rinnsal begrüßte uns am Einstieg.

Nach den ersten paar kleineren Stellen folgte schon die erste aufwendige Umtrage. Cirka eine ¾ Stunde buckeln wie unsere Boote durch Farne und Grünzeug. Dafür werden wir mit gut einem Kilometer durchgehenden Rutschen belohnt, auch ein 8m Fall (mit der Anweisung rechts zu bleiben weil links eine ungemütliche Unterspülung lauert), wurde ohne einmal anzuschauen durchfahren.

Links: Robert am 8m drop des Jalacingo Rechts :Matthi auf einer der unzähligen Slides


Highlight dieser Rutschenkombi war aber trotzdem als ich gemeinsam mit Seth exakte 1:16 min in einem rotierenden Rücklauf gekreist bin.

Aus nach wie vor unerklärlichen Gründen entkam er diesem Strudel und konnte mich mittels Wurfsack ebenfalls rausziehen J. Ein paar Stellen weiter verschwindet der gesamte Bach mitten in der Rutschenkombi in einer riesigen Unterspülung. Absolut unfahrbar.

Schnell wird mir klar das man auf diesem Bach nicht weit kommt ohne einen Local dabei zu haben. Einige weitere Umtragen und Syphone folgen bis zu dem mittlerweile schon recht bekannten „Bukaki-Rapid“.

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Matthi im Bukaki (Pic: Todd Richey)

Eine fette Rutsche mit riesigen Prallpolstern und gut 5-6m hoher Abschlussstufe.

Direkt hinter der Linkskurve folgt der Ausgangsfall


Auch nach diesem Rapid gilt es noch wachsam zu bleiben, weil noch einige unsaubere Stellen kommen. Am Ausstieg waren wir zuerst sehr motiviert den unteren Abschnitt für den nächsten Tag zu planen, allerdings sollte dieser richtig große Wasserfälle und Zwangspassagen bereithalten und da wir leider keine Ahnung hatten ob sich auf diesem Abschnitt auch ein paar unfahrbare Stellen eingeschlichen haben, mussten wir leider auf diese Fahrt verzichten.

Allerdings kamen wir schnell auf den oberen Alseseca zu sprechen, welcher auch noch einiges bereithält !


Ab und zu scheint auch die Sonne !!!


Am nächsten morgen beginnen Will, Luki und ich unsere Boote zum Einsteig zu schleppen. Die anderen wollen erst beim Beginn der Roadside Strecke dazustechen. Knapp einen Kilometer geht’s gemütlich dahin, bis sich der Alseseca langsam in eine Schlucht gräbt. Eine unsaubere Schlitzstufe später stehen wir schon an der Kernstelle, dem sogenannten „Vaselin-drop“ oder „Pooper“. Eine extrem steile kaum Bootsbreite Rutsche mit anschließendem Kicker und ca. 6m Freifall.

Robert im Vaselin Drop, kurz bevors im Gesicht schmerzt...:)

Will stürzt sich als erster hinunter und landet recht flach im grünen Pool. Ich als nächster lande kopfüber und breche mir beim Einschlag im grünen Wasser mein Paddel an meinem Helm und auch noch die Go Pro Halterung, weil’s ja auf einmal geht ^^. Luki folgt gleich wie ich, nur das er sein Paddel schöner neben dem Boot platzierte und nicht im Gesicht J. Wies der Zufall so will haben wir natürlich vergessen das Reservepaddel aus Matthi´s Boot mitzubringen, welcher heute nicht auf dieser Strecke dabei war.

Luki am Vaselin und an der Roadside (Bilder: Robert Machacek)

Für mich begann also ein verdammt anstrengender 1.5 stündiger Wandertrip aus dem Tal zu Straße.



Aber das und noch ein paar andere Dinge folgen im 3. und letzten Teil!


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